Kuriose 3:0 Niederlage in Dross!

Kuriose 3:0 Niederlage in Dross!

Der SV Droß landete einen etwas glücklichen und vor allem überraschenden 3:0-Sieg über St. Bernhard. Im Mittelpunkt stand aber der Linienrichter.
St. Bernhard macht das Tor nicht
Obwohl der SV Droß und Vizemeister St. Bernhard vor der direkten Begegnung in der Tabelle eng beieinander lagen, schienen die Karten doch recht klar verteilt zu sein. Zwar war bei beiden Mannschaften die schlimmste Krise in dieser Hinrunde bereits überstanden, doch waren es vor
Es war hart umkämpft
Robert Leutgeb, Droß
allem die St. Bernharder die zuletzt aufzeigen konnten. Mit Siegen über Röschitz und Weitersfeld setzte man ein kräftiges Ausrufezeichen. Droß lieferte beim 1:1 gegen Langenlois zwar ein Ausrufezeichen, ging aber als Außenseiter in diese Partie. Neben dem Aufwind war übrigens auch die Zwangspause eine Gemeinsamkeit. Beide Teams konnten wegen Schlechtwetters vergangene Woche kein Spiel bestreiten.
Die Anfangsphase der Partie gehörte den Gästen. Pavel Gross lief alleine aufs Tor zu, schoss aber knapp vorbei und einen schönen Brunner-Schuss drehte Droß-Schlussmann Putzgruber über die Latte. Nach diesem rasanten Beginn flachte das Spiel aber immer mehr ab. St. Bernhards Sektionsleiter Robert Geringer fasste es zusammen: "Es war ein Hin und Her-Geplätscher". Auch Droß-Trainer Robert Leutgeb sah ein ausgeglichenes Spiel: "Es war hart umkämpft". Die erste Halbzeit endete mit einem dem Spielverlauf entsprechendem 0:0, war aber ohnehin nicht mehr als die Ruhe vor dem Sturm.

Droß versenkt den dritten Elfmeter
Kurz nach Wiederbeginn zog Droß-Spieler Resch auf der rechten Seite in den Strafraum, wo er von einem St. Bernhard-Verteidiger unkorrekt gestoppt wurde - Elfmeter. Obwohl der Pfiff absolut vertretbar war, hatte Vladimir Peska Gnade mit dem Vizemeister und donnerte den Strafstoß an die Querlatte. Es sollte aber noch lange nicht das letzte Kapitel im sonntäglichen Elfmeter-Drama gewesen sein. Zunächst sorgten aber wieder die Spieler selbst für die Highlights. Droß hatte trotz der vergebenen Chance einen Aufwind und kam schon bald zur nächsten guten Möglichkeit. Nach einem Eckball von Leutgeb scheiterte Peska mit einem schönen Volleyschuss an Gäste-Keeper Harringer. Und wenig später war Peska unterwegs zur nächsten Chance, wurde im Strafraum aber zurück gehalten und bekam, wiederum völlig zurecht, den Elfmeter zugesprochen. Christian Resch nahm sich den Ball, scheiterte aber an Harringer, der am besten Weg war, zum Elfmeter-Helden des Nachmittages zu
Sollte er Anzeige machen, werden wir uns in St. Pölten sehen
Robert Geringer, St. Bernhard
avancieren. Doch dann kam ihm einer in die Quere. Nachdem der Schiedsrichter bereits auf Abstoß gedeutet hatte, winkte ihn der Linienrichter zu sich und konnte ihn nach langer Diskussion davon überzeugen, dass der Elfmeter wiederholt werden müsste. Also schnappte sich Resch ein weiteres Mal den Ball und verwandelte zum 1:0 für Droß. Verständlicher Weise war Robert Geringer nach dem Spiel stinksauer auf das Schiedsrichter-Trio: "Bei 0:0 geht es ja um etwas. Nach dem Spiel hab ich den Schiedsrichter gefragt, warum der Elfmeter wiederholt wurde und er konnte es mir nicht sagen". Robert Leutgeb hatte für den Ärger des Gegners Verständnis: "Es tut mir leid für St. Bernhard". Die Szene war natürlich auch lange nach dem Schlusspfiff noch Thema Nummer Eins, doch zunächst hatten die St. Bernharder eigentlich noch Chancen auf einen Punktgewinn. Bei zwei strittigen Abseitsentscheidungen hatte man noch Pech, aber in den letzten Minuten der Begegnung war man dem Ausgleich sehr nahe. Nach einem Freistoß traf Brunner per Kopf die Latte. Und wenig später scheiterte der eingewechselte Marhold mit seinem Kopfball ebenfalls am Aluminium. In den Schlussminuten streuten die Droßer im Konter noch eine Menge Salz in die St. Bernharder Wunden. Michal Drabek setzte Alexander Weber in Szene und der überlupfte im Sechzehner Harringer zum 2:0. Und in der Nachspielzeit war es Drabek selbst, der nach Zuspiel von Peska ins lange Eck traf und den Endstand von 3:0 herstellte.
Nach dem Spiel kam es noch zu unschönen Szenen. Der viel diskutierte Linienrichter und einige St. Bernhard-Spieler lieferten sich ein intensives Wortgefecht. Brisant ist vor allem, dass es scheinbar der Schiedsrichter-Assistent selbst war, der dieses mit einer Spieler-Beleidigung in Gang brachte. Robert Geringer will zwar selbst keine Schritte einleiten, stellte aber fest: "Sollte er Anzeige machen, werden wir uns in St. Pölten sehen. Er kann nicht einfach Spieler beleidigen". Die ausführliche Stellungnahme Geringers können sie in der Rubrik "Stimmen" nachlesen.

Fazit: Im Schatten der Diskussionen um das Schiedsrichter-Trio gewann der SV Droß eine recht ausgeglichene Begegnung und hat die Chance in den letzten beiden Herbstspielen noch in die Top Ten vorzudringen. St. Bernhard hätte in der Schlussphase noch einen Punkt holen können, muss mit den Gegnern Rust und Atzenbrugg zum Abschluss aber aufpassen, nicht mit einer Niederlagenserie in die Winterpause zu gehen.
Michael Leitner
Fanreport
Michael Leitner - Redakteur
michael.leitner@fanreport.at
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